Wer genug Zeit in den Bergen verbringt, wird früher oder später das „F-Wort“ hören. Genau, Freeriding! Aber was genau bedeutet Freeride-Skifahren? Und wie und wann hat es seinen Platz in der Skiszene gefunden? In diesem Schnellüberblick gibt’s die Antworten.
Kommen wir direkt zur Sache: Freeride-Skifahren bedeutet, auf natürlichem, unpräpariertem Gelände unterwegs zu sein – oft mit einer Prise Airtime und Kreativität. Es geht um Abenteuer, Entdeckung und darum, die Grenzen zu verlassen, während du deine eigene Linie interpretierst.
Im Freeride gibt es keine festen Regeln. Du fährst, wie du willst – meist mit Stil und kreativen Elementen. Wenn du eine unberührte Flanke hinunterjagst oder einen natürlichen Pipe im Backcountry rockst, herzlichen Glückwunsch: Du bist im Freeride unterwegs. Aber woher kommt das Ganze eigentlich, und gibt es spezielle Techniken? Keine Sorge, unser kleiner Guide liefert dir alle Antworten. Ach, und unsere Kollektion bietet jede Menge Hochleistungs-Styles, die dir helfen, die großen Lines und anspruchsvolles Terrain zu meistern. Schau mal rein!
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Wir wollen jetzt nicht super esoterisch wirken, aber Freeriding bedeutet, die eigene Kreativität auszuleben und eins zu werden mit der Natur und dem Berg! Es geht darum, sich frei zu fühlen (der Name sagt’s schon), den Spaß aufzusaugen und die Berge auf eine Weise zu erkunden, die dir entspricht.
Als Disziplin entstand das Freeriding als eine Art Reaktion auf die strengen, reglementierten Routinen der alpinen Skiwettkämpfe. Freerider warfen das Regelbuch über Bord, ignorierten die Grenzen der Skigebiete und verabschiedeten sich von präparierten Pisten und Corduroy. Stattdessen feierten sie die Freiheit und passten ihren Style den Kurven, Buckeln und Herausforderungen des natürlichen Geländes an – dabei kam auch die Zeit in der Luft nicht zu kurz.
Dann, 1996, wurde das Verbier Xtreme ins Leben gerufen. Heute bekannt als die Freeride World Tour (FWT), eine jährliche Serie, bei der die besten Freerider der Welt um Einzelgewinne und den Titel des Weltmeisters kämpfen. Diese Skifahrer und Snowboarder bezwingen steiles, unberührtes Gelände an legendären Spots wie Verbier, Kicking Horse, Ordino Arcalís und Fieberbrunn. Es gibt nur wenige „Regeln“, die Stil, Spiel und die Interpretation des Fahrers fördern. Zu den legendären FWT-Fahrern der Vergangenheit und Gegenwart gehören unter anderem Xavier de Le Rue, Justine Dufour-Lapointe, Cody Townsend, Candide Thovex, Angel Collinson, Julia Mancuso, Travis Rice und viele andere.
Dann gab es einen weiteren monumentalen Moment für das Freeriding. 2024 erkannte die Internationale Ski- und Snowboard-Föderation (FIS) das Freeride-Skifahren und -Snowboarden als offizielle Disziplin an. Diese Entwicklung eröffnete weltweit neue Chancen für Athleten und unterstützte die Aufnahme des Freeridings in die Olympischen Winterspiele. Aber was bedeutet diese Disziplin für den alltäglichen Fahrer? Schauen wir uns das mal genauer an…
Freeriding bedeutet, deine Linie auf abwechslungsreichem, unpräpariertem Gelände zu wählen – also weit weg von den Pistenraupen. Daher wirst du vielleicht hören, dass manche Rider die Disziplin als „off-piste“ oder „backcountry“ (oder auch „sidecountry“) bezeichnen.
Der Zugang zu einer abgelegenen Line kann den Einsatz von Fellen, Traversieren oder Bootpacking erfordern. Doch einmal am Gipfel angekommen, geht es um mehr als nur den direkten Weg nach unten. Freerider jibben, stompen Tricks und nutzen die natürlichen Features des Berges – von Couloirs und Lichtungen bis hin zu Rinnen, Chutes und Bowls – für fette Airtime.
In diesem Sinne wirst du Elemente des Freestyles im Freeride finden. Während Freestyler allerdings in künstlichen Terrainparks und -features bleiben, bevorzugen Freerider das Natürliche und nutzen den ganzen Berg als Spielplatz.
Da unmarkiertes Gelände unberechenbar sein kann, ist es nicht ungewöhnlich, dass Rider ihre Route vorher planen – vor allem bei Wettkämpfen. Niemand möchte von einem Cliff stürzen, weil er seine Linie nicht vorbereitet hat! Natürlich ist eine präzise Planung nicht immer möglich oder unbedingt notwendig. Und hier kommen spezielle Techniken ins Spiel.
Du fragst dich vielleicht, wie sich Freeriding von deinem üblichen Off-Piste-Spaß unterscheidet. Nun, typischerweise wählt ein Freerider, in extrem steiles Gelände und exponierte Flanken einzutauchen. Sie fahren hart, schnell und aggressiv, während sie Features und Side-Hits boosten. Diese fortgeschrittene Technik und der abenteuerliche Ansatz sind der Grund, warum manche „Freeride-Skifahren“ mit „Big-Mountain-Riding“ gleichsetzen.
Der Schlüssel ist Anpassungsfähigkeit. Im Off-Piste-Skifahren gibt es keine festgelegte Route oder festgelegte Ziele, deshalb musst du bereit sein, dich an technisches Terrain und das, was darunter birgt, anzupassen. Diese Technik und die Vielfalt des Geländes sind das A&O dieses Sports. Nichts geht über das Gefühl, Spuren auf einem zuvor unberührten Canvas zu hinterlassen.
Im Freeride-Skifahren kannst du bei jeder Kurve unerwarteten Hindernissen oder Herausforderungen begegnen. Zum Beispiel bist du in einem Moment mit schnellen, weiten Turns durch traumhaften, tiefen Powder unterwegs. Im nächsten Augenblick kämpfst du dich durch überraschend harte Schneeabschnitte, bevor du einen Cliff Drop einbaust und dich durch enge Bäume arbeitest. Eine feste, aber softe Haltung mit entspannten Knien hilft dabei, die Stöße, Dips und Erhebungen des Berges zu absorbieren. Geschwindigkeit ist ebenfalls ein großer Vorteil!
Letztlich ist es entscheidend, deine Technik auf „fortgeschritten/profi“ zu schrauben, bevor du dich an solches Terrain wagst. Also, verbringe Zeit im Off-Piste-Bereich oder im Backcountry, um die Fähigkeiten, Geschwindigkeit und das Vertrauen zu entwickeln, die nötig sind, um verschiedene Steilheiten und komplexe Routen zu meistern.
Da Freeriding zum Großteil auf unpräpariertem, unmarkiertem Gelände stattfindet – oft mit Steigungen über 30 Grad – ist es essenziell, deine Lawinensicherheitsausrüstung dabei zu haben. Das bedeutet, ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), eine Sonde und eine Schaufel im Rucksack zu haben. Einige Freerider fahren auch mit einem Airbag-Rucksack/Lawinen-Airbag. Und vergiss nicht, einen zertifizierten Bergführer zu engagieren – vor allem, wenn du Anfänger bist oder neue Gebiete erkundest.
Meistens bist du im tiefen, unpräparierten Schnee unterwegs – da lohnt es sich, die richtigen Bretter für diese Bedingungen am Start zu haben. Freeride-Ski haben typischerweise einen breiteren Mittelbereich (mehr als 100 mm), der das Gewicht über so viel Oberfläche wie möglich verteilt. Das Resultat? Ein traumhaftes Schweben im tiefen Schnee. Ein Tip-Rocker sorgt oft für besseren Auftrieb und hilft gleichzeitig, Unebenheiten abzufedern. Ein gewisser Tail-Rocker kann ebenfalls dabei sein – er erhöht die Wendigkeit und macht es leichter, die Ski zu kontrollieren.
Freeride-Ski sind oft länger, schwerer und haben einen steiferen Flex als herkömmliche Pistenski. So bieten sie Stabilität bei hoher Geschwindigkeit und erlauben harte Landungen nach massiven Airs. Manche Rider setzen aber auf unterschiedliche Ski für verschiedene Bedingungen: leichte, schmale Freetouring-Ski (auch bekannt als Freerando) für den Aufstieg und den Drop auf der Rückseite oder breite Powder-Ski für Tage mit tiefem Schnee, wenn maximaler Auftrieb gefragt ist.
Viele Freerider steigen mit Fellen zu ihren Lines auf und setzen auf eine Touren-Setup mit leichten Pin-/Tech-Bindungen und flexiblen Tourenstiefeln. Aber auch mit Liftzugang lässt sich freeriden – dann eher mit einem schwereren Abfahrts-Setup, alpinen Skischuhen und Rahmen- oder Hybridbindungen. Welche Ausrüstung du wählst, hängt letztlich von deinem Stil und dem Terrain ab.
Beim Freeriding bahnst du dir deinen eigenen Weg, erkundest und zeigst dem Berg deinen individuellen Style. Und das weckt immer mehr Interesse bei Fahrern weltweit – besonders bei denen, die einen Adrenalinkick abseits der markierten Pisten suchen. Also, was denkst du? Bist du bereit, es auszuprobieren?
Du willst mehr Tipps? Oder hast Lust, über Outerwear, Ski, bestimmte Skigebiete und mehr zu plaudern? Unser nettes (und super ski-begeistertes) Team ist über unseren Online-Chat oder crew@dopesnow.com für dich da. Egal ob du Freerider bist, im Park unterwegs, die präparierten Pisten abfährst oder gerade erst anfängst – unser Team ist immer motiviert, sich über alles rund ums Skifahren und Snowboarden auszutauschen!
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